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Binge ahoy // Serien

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Gefesselt

In „Gefesselt“ liefert Amazon Prime einen spektakulären Sechsteiler zwischen der Normalität des Bösen und ekelerregender Brutalität. In der Hauptrolle glänzt der Bonner Oliver Masucci als Säurefassmörder.

Gefesselt

Die Inszenierung kann sich sehen lassen. Sie brilliert mit totaler Tristesse. Farblich, inszenatorisch, auch von der Ausstattung. Die 1980er lassen grüßen, aber nicht auf angenehme Art und Weise. Man fühlt sich an einen Film wie „Der goldene Handschuh“ erinnert. Oliver Masucci als zwielichtige Gestalt mit plattdeutschem Charme ist großartig. Eine Figur, die man wirklich verabscheuen kann. Aber damit ist er längst nicht die einzige Figur in dieser Geschichte. Die Gerichtsverhandlung ist ein Ausbund an Chauvinismus, und das nicht nur vom Verteidiger, sondern auch vom Richter, die beide das weibliche Opfer ein ums andere Mal auflaufen lassen. Nicht sehr viel besser geht es der Ermittlerin. Die Serie schafft es gut zu vermitteln, wie es um Geschlechtergleichheit in den 1980er Jahren noch ausgesehen hat.

Die Show ist gut, aber auch wirklich unterhaltsam? Das ist schwer zu sagen, weil die enorme Trostlosigkeit, die sie ausstrahlt, nicht unbedingt zum Amüsement beiträgt. Technisch gut gemachte, aber triste Serie, die aber zumindest den Krimiformaten weit überlegen ist, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen auf das Publikum loslässt.

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