top of page

Album der Woche 

neuer
älter

Jeremias

39

KW

Von Wind und Anonymität

Von Wind und Anonymität

Keine zwei Jahre ist das Release ihres Debütalbums her. Jeremias polarisierten. Seitdem folgten ausverkaufte Tourneen, Streams in Millionenhöhe, Auftritte auf zahlreichen Festivals – kurz: eine rasante Entwicklung. Mit der Berühmtheit kam vieles dazu, vieles verloren sie auch: zum Beispiel die Anonymität. Ihr neues Album besingt dieses Dilemma: Von Wind und Anonymität heißt Jeremias zweite Platte – eine Ode an die Ambivalenz.

Fünfzehn Songs mit einer beeindruckenden Vielfalt in sich. Sie unterstreichen die schnelle, radikale und starke musikalische Entwicklung der Band. Sie reflektieren die Herausforderungen des Band-Daseins, die Schattenseiten des Erfolgs. Musik ist gleichzeitig Grund und Heilung für die turbulenten Zeiten, ein paradoxes Phänomen, dass die Jungs besingen.

Jeremias Heimbach, Ben Hoffman, Jonas Herrmann und Oliver Sparkuhle sind nicht mehr die jungen, unbekannten Dudes irgendwo aus Deutschland. Sie haben ihre musikalische Einzigartigkeit unter Beweis gestellt und neben dem viel kopierten Sound von Annenmaykantereit eine weitere, spannende Facette in die Szene der neuen neuen deutschen Welle gebracht. Es gibt momentan keine andere Band in Deutschland, die klingt wie Jeremias.

Der Nachfolger von „Golden Hour“ unterstreicht dies eindrucksvoll. „Von Wind und Anonymität“ strotz vor raffinierten Harmonien und klugem, Songwriting – immer unterlegt durch die unverkennbare Stimme von Jeremias Heimbach. Das Album bietet echte Reflektionen, statt ein „höher, schneller, weiter“ zu propagieren. Es wankt zwischen Sanftheit und Schwere und zwingt förmlich den Gedanken auf, dass hier große Musik für große Bühnen geschrieben wurde.
Jeremias hat sich selbst mit ihrem Erstling große Fußstapfen ausgetreten, diese füllen sie mit ihrem zweiten Album „von Wind und Anonymität“ locker aus. Weniger berühmt werden sie nach dieser Platte nicht werden.

Metronomy.jfif
bottom of page