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Binge ahoy // Filme

Triangle of Sadness

Reiche Menschen auf einer Luxusjacht, ein Piratenüberfall und Überlebende auf einer einsamen Insel: „Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund ist eine lustvolle Farce.

Triangle of Sadness

Ruben Östlund nimmt die Wohlstandsgesellschaft ins Visier. „Triangle of Sadness“, bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2022 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, wurde in einem Münchner Kino vor dem offiziellen Kinostart aufgeführt.

Nach dem Schiffbruch eines Luxusliners werden die Verhältnisse der Gestrandeten neu geordnet.

Kapitalismus, Marxismus, Kommunismus sowie Hierarchien sind Themen in Östlunds neuem Film, der dafür knapp 150 Minuten die Leinwand belegt. Das vorangegangene Werk des schwedischen Regisseurs, die im Jahr 2017 entstandene Satire „The Square“, ist ebenfalls Preisträger der Goldenen Palme geworden. Die (jährlich wechselnde) Jury in Cannes hat offensichtlich Gefallen am spöttischen Humor gefunden.

Während „The Square“ bei ungefähr gleicher Spielzeit ein zu lang ausgetretenes Finale aufweist, läuft der neue Östlund ohne Holperer bis zum Abspann. Der Plot würde per se in einen Kurzfilm passen. Interessant ist die Beobachtung der Gestalten, die nicht zu arg überzeichnet erscheinen. Der Weg führt im ersten Abschnitt über die Models Yaya und Carl (Charlbi Dean, Harris Dickinson) weiter zu den Geschehnissen an Bord einer Motoryacht, die den größten zeitlichen Anteil in Anspruch nehmen, bis hin zur Havarie, gefolgt vom Strandaufenthalt. Der Filmemacher legt seinen dekadenten Figuren fies entlarvende Worte in den Mund, er spielt damit, zeigt gerne die extravaganten Wünsche und die Hilflosigkeit der Oberen, z.B. beim Captain’s Dinner zur kotzreizerregenden Windstärke, die der seefesten Besatzung noch ein Service-Lächeln entlockt. Da überwiegt aufgrund der phasenweise überspannten Inszenierungsweise im Publikum schon mal die Schadenfreude am Ekel. Na ja, warum nicht?! „Wir sind alle gleich“, heißt es nicht nur einmal. Das stimmt dann im Ergebnis wie selbstverständlich in keiner der ausgemalten Situationen.

Einfallsreich werden die Unterschiede der sozialen Schichten herausgearbeitet, während das Gefüge auf dem Schiff das Abbild einer Mehrklassengesellschaft darstellt. Piraten kommen hinzu. Das politische Anliegen oder die Fragestellung nach der Verteilung von Macht ist unverkennbar. Dadurch erreicht Östlund eine entscheidende Distanz zum Klamauk. Äußerst amüsant ist der neurotisch anmutende Diskussionsbedarf von Carl, der eine Schwäche für beherrschende Frauen hat, dies aber auch als belastend empfindet. Harris Dickinson verleiht seiner Rolle dabei den hervorragend komischtraurigen Ausdruck der gewollten Unterwerfung. Ein weiteres Highlight ist das allmählich im Alkohol ertrinkende philosophische Rededuell, welches der Kapitän (brillant: Woody Harrelson) mit dem Düngemittelhersteller Dimitry (Zlatko Buric) führt. Sunnyi Melles verleiht einer Lady beachtliche Überredungskünste, Iris Berben gibt ihrer Therese, die an den Folgen eines Schlaganfalls krankt, eine unglaubliche Strahlkraft bei jeder Stimmungsschwankung.

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